Viera Schausch wurde 1958 in Bratislava geboren, und studierte Gesang am Konservatorium sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (VŠMU) in Bratislava. Die ganze Zeit studierte sie bei Prof. Ida Černecká, zu deren Nachwuchs auch international gefeierte Sänger Peter Dvorský, Miroslav Dvorský und Jozef Kundlák zählen. Während ihres Studiums war Viera Krpatová, wie sie damals hieß, an zahlreichen Produktionen beider Schulen beteiligt. Mit grossem Erfolg sang und spielte sie beispielsweise Susanna (Le Nozze di Figaro), Pamina (Die Zauberflöte), Servilia (La clemenza di Tito) und Rusalka. Die Künstlerin ist Gewinner verschiedener Wettbewerbe. Sie gewann den Internationalen Wettbewerb der Konservatorien (Bratislava, 1976), erhielt den ersten und dritten Preis beim Internationalen Antonín-Dvořák-Wettbewerb (Karlovy Vary, 1976 und 1977) und war Finalist beim Internationalen Mikuláš-Schneider-Trnavský-Wettbewerb (Trnava, 1985).
In ihrem ersten festen Engagement in Banská Bystrica in der zentralen Slowakei trat die Sopranistin zwischen 1986-1990 meist in lyrischen Rollen in Opern sowie Operetten auf, beispielsweise als Musetta in Puccini's La bohéme, die Soubrette in Cimarosa's L'impresario in Angustie, Küchenjunge in Rusalka von Antonín Dvořák oder Komtesse Stasi in Der Csárdásfürstin. In den Jahren 1991 und 1992 war sie an der Kammeroper Bratislava fest engagiert und sang die höchst schwierige Titelrolle der Oper La voix humaine/Die menschliche Stimme von Francis Poulenc: mit dieser Rolle stellte sie sich auch während einer Tournee dem Publikum in Bulgarien vor. Gastauftritte brachten sie nach Olomouc (als Jitka in Dalibor von Bedřich Smetana) und Brno (in der Titelrolle von Rusalka). Als Solistin war sie daneben regelmäßig auf den Konzertbühnen Deutschlands und Österreichs zu Gast.
Seit 1994 war Viera Schausch sechzehn Jahre mit dem Mährisch-Schlesischen Nationaltheater in Ostrava eng verbunden. Dort war sie in zahlreichen Rollen zu erleben. Es waren meistens Hauptrollen in den Operetten von Emmerich Kálmán (Sylva Varescu - Die Csárdásfürstin), Franz Lehár (Hanna Glawari – Die Lustige Witwe, Angela Didier – Der Graf von Luxemburg, Anna Elisa – Paganini, Giuditta), Johann Strauss (Gräfin Gabriele – Wiener Blut, Lejla – Tausend und eine Nacht, Barbara – Eine Nacht in Venedig), Oskar Nedbal (Wanda – Polenblut, Julja Lela – Winzerbraut), Jacques Offenbach (Eurydice - Orpheus in der Unterwelt), Paul Abraham (Madeleine – Ball im Savoy) und vor allem Rosalinde in Der Fledermaus, die sie zuerst in 1996 sang und in 2010 mit grossem Erfolg wiederholte. Die Kritik lobte ihr technisch ausgezeichnetes Gesang, vielfarbige Stimme mit glanzvollen Höhen und einer samtenen und melancholischen Mittellage.
Seit ihrem Studium ist Viera Schausch als Gesangspädagogin tätig und hat sich sowohl in Schulen als auch privat einer Reihe junger Sänger gewidmet. Manche von ihnen feiern schon Erfolge als professionelle Opernsänger.